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Adipositas bei Frauen: Ursachen, gesundheitliche Folgen und Behandlung

Ab wann ist eine Frau adipös und welche Auswirkungen hat das auf ihre Gesundheit? Wir klären auf.

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Dich in einer Praxis auf die Waage zu stellen, ist nicht unbedingt eine angenehme Erfahrung. Leider verbinden viele Frauen ihr Selbstwertgefühl stark mit ihrem Gewicht.

Noch konfrontierender ist es, wenn der Begriff „Fettleibigkeit“ „Übergewicht“ oder „Adipositas“ auftaucht — sei es in Form einer offiziellen Diagnose oder einfach nur, weil dir gesagt wird, dass du gefährdet seist.

Aber was bedeutet es eigentlich, adipös zu sein, und welche Auswirkungen hat das auf die Gesundheit von Frauen? Und was sind die besten Methoden zum Benehmen bei Adipositas? Fangen wir von vorn an.

Was ist Adipositas?

Adipositas bezeichnet eine übermäßige Ansammlung von Körperfett, die ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen darstellt.

In Deutschland gilt ein BMI von über 30 in der Regel als adipös [1] — obwohl auch der Taillenumfang berücksichtigt werden sollte, insbesondere bei besonders sportlichen oder muskulösen Menschen.

Die Begriffe Adipositas und krankhaftes Übergewicht werden zwar häufig synonym verwendet, doch gibt es einen wichtigen Unterschied.

Krankhaftes Übergewicht gilt als eine fortgeschrittene Form der Fettleibigkeit und liegt in der Regel bei einem BMI von über 40 vor [2].

Ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 gilt dagegen als gesund und ein BMI zwischen 25 und 29,9 wird als übergewichtig angesehen, so die deutsche Adipositas Gesellschaft [1]. Du möchtest deinen eigenen BMI ermitteln? Nutze den Juniper BMI Rechner.

Wie verbreitet ist Adipositas?

Laut Robert Koch-Institut sind fast ein Fünftel der deutschen Erwachsenen adipös. 46,6 % der Frauen und 60,5 % der Männer sind von Übergewicht (einschließlich Adipositas) betroffen [4].

Interessanterweise sind Männer aller Altersgruppen und sozialer Schichten häufiger übergewichtig oder fettleibig als Frauen, unterziehen sich aber viermal seltener einer chirurgischen Gewichtsreduzierung [6].

Wann gilt eine Frau als fettleibig?

Da der BMI nicht geschlechtsspezifisch angepasst wird, sind die Werte für Fettleibigkeit für Männer und Frauen gleich.

Da Frauen und Männer jedoch in der Regel eine etwas andere Körperfettverteilung aufweisen, gilt ein Taillenumfang von über 80 cm (im Vergleich zu 95 cm bei Männern) als Zeichen für übermäßiges Bauchfett und Adipositas bei Frauen [8].

  • Untergewicht: BMI unter 18,5
  • Normalgewicht: BMI zwischen 18,5 und 24,9
  • Übergewicht: BMI zwischen 25,0 und 29,9
  • Adipositas Grad I: BMI zwischen 30,0 und 34,9
  • Adipositas Grad II: BMI zwischen 35,0 und 39,9
  • Adipositas Grad III (schwere Adipositas): BMI von 40,0 oder höher

Häufige Ursachen für Adipositas:

Genetik

Die Forschung zeigt, dass die Genetik je nach Person zwischen 25 und 80 % des Gewichts ausmachen kann [7].

Wenn du also eine genetische Veranlagung für Übergewicht oder Adipositas hast, könnte eine medizinische Unterstützung besonders hilfreich sein.

Schlechte Ernährung

Eine der Hauptursachen für Adipositas ist die überhöhte Kalorienzufuhr. Lebensstil, mangelndes Ernährungswissen, schlechter Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln und psychische Probleme sind wichtige Faktoren, die zu einer schlechten Ernährungsweise beitragen.

Bewegungsmangel

Eine vorwiegend sitzende Lebensweise in Kombination mit einem Mangel an körperlicher Betätigung verdoppelt das Risiko für Adipositas [18].

Alkoholkonsum

Alkoholkonsum steht in engem Zusammenhang mit Übergewicht — daher der Begriff „Alkoholbauch“ oder „Bierbauch“.

Untersuchungen haben ergeben, dass ein Alkoholkonsum von mehr als siebenmal pro Woche mit einem erhöhten Risiko einer Gewichtszunahme und der Entstehung von Übergewicht und Adipositas verbunden ist [9].

Stress

Die psychologischen Faktoren spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle bei Betroffenen. Stress und Sorgen können dazu führen, dass man zu viel isst und schlechtere Ernährungsentscheidungen trifft. Chronischer Stress hängt auch mit einer schlechten Schlafqualität zusammen, die sich auf Übergewicht und Adipositas auswirkt.

Weitere wichtige Faktoren bei Frauen mit Adipositas sind:

  • Hormone: Bei Frauen findet im Körper ein ganzes Orchester verschiedener hormoneller Prozesse statt, die sich auf das Körpergewicht auswirken können. So kann ein Ungleichgewicht des weiblichen Hormons Östrogen eine Insulinresistenz verursachen und den Abbau von hartnäckigem Körperfett erschweren. Auch andere Hormone wie Insulin, Androgene und Wachstumshormone beeinflussen den Stoffwechsel, den Appetit und die Verteilung des Körperfetts [10].
  • Alter: Das Älterwerden trägt bei Frauen und Männern wesentlich zu Adipositas bei. Frauen haben jedoch mit noch größeren Herausforderungen zu kämpfen, da Menopausen-bedingte Hormonveränderungen auch die Fettverteilung und -einlagerung beeinflussen können. Im Alter zwischen 45 und 55 Jahren nehmen Frauen in der Regel ein Kilo pro Jahr zu [11].
  • Schwangerschaft: Es ist kein Geheimnis, dass eine Schwangerschaft den Körper erheblich verändern kann. Eine nicht übergewichtige Frau nimmt während der Schwangerschaft durchschnittlich 7 bis 11,5 Kilo zu [12], und einige Frauen haben Schwierigkeiten, das Gewicht nach der Schwangerschaft wieder abzunehmen.

Die Risikofaktoren von Adipositas bei Frauen

Zu den Risikofaktoren gehören neben dem Alter und der Genetik unter anderem:

Stoffwechsel- oder Hormonprobleme

Aufgrund des Zusammenhangs zwischen Hormonen und Körpergewicht können hormonelle Probleme oder Stoffwechselkrankheiten wie Hypothyreose und das Cushing-Syndrom das Risiko für Adipositas erhöhen [13].

Sozioökonomischer Status

Das Einkommen ist ein weiterer wichtiger unabhängiger Risikofaktor für Adipositas. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass Menschen, die in sozioökonomisch schwächeren Gegenden leben, deutlich häufiger übergewichtig oder adipös sind [14].

Dies liegt zum Teil daran, dass Fast Food in der Regel erschwinglicher und leichter zugänglich ist als gesunde, zu Hause zubereitete Mahlzeiten.

Psychische Erkrankungen

Zahlreiche Studien haben einen engen Zusammenhang zwischen Adipositas und psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angstzuständen und bipolaren Störungen gezeigt [15].

Auch wenn nicht immer klar ist, was zuerst eintritt, so ist doch klar, dass diese Erkrankungen Hand in Hand gehen können.

Die gesundheitlichen Folgen von Adipositas bei Frauen

Übergewicht und Adipositas können schwerwiegende gesundheitliche Folgen mit sich bringen, darunter:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Übergewicht kann zu Fettansammlungen um die Arterien herum führen, die den Blutfluss zum Herzen behindern können.

Infolgedessen besteht ein enger Zusammenhang zwischen Adipositas und chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt [16].

Brustkrebs

Zusätzliche Fettzellen können zu einer Überproduktion von Östrogen im Körper führen, was das Brustkrebsrisiko erhöhen kann — insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren.

Es kann auch das Risiko erhöhen, dass bereits bekämpfter Krebs wiederkehrt [17].

Andere Krebsarten

Es gibt noch einige andere Krebsarten, die mit Adipositas zusammenhängen können, wie z. B. Gebärmutterschleimhautkrebs, Leberkrebs und Darmkrebs [18].

Komplikationen während der Schwangerschaft

Adipositas stellt eine große Belastung für den Körper dar, die während der Schwangerschaft zu zusätzlichen Risiken führen kann.

So haben Frauen, die vor der Schwangerschaft adipös sind, ein achtmal höheres Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken [19].

Obstruktive Schlafapnoe

Es wird geschätzt, dass 58 % der leichten bis schweren Fälle von Schlafapnoe auf Adipositas zurückzuführen sind [20].

Überschüssiges Fettgewebe in den oberen Atemwegen kann die Atemwege verengen, was zu dieser schweren Schlafstörung führen kann. Neben störendem Schnarchen kann es außerdem zu einer schlechteren Schlafqualität kommen.

Metabolisches Syndrom

Bei dieser Stoffwechselkrankheit handelt es sich um eine Sammlung verschiedener Risikofaktoren, die wichtige Stoffwechselprozesse im Körper stören.

In Kombination mit Bluthochdruck, Insulinresistenz und einem hohem Cholesterinspiegel erhöht Übergewicht und Adipositas das Risiko erheblich, im Laufe der Zeit ein metabolisches Syndrom zu entwickeln.

Dies kann zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Probleme mit der Fruchtbarkeit.

Spielt die Verteilung des Körperfetts eine Rolle für meine Gesundheit?

Leider können wir uns nicht aussuchen, an welchen Stellen des Körpers wir zunehmen (oder abnehmen).

Jüngere Frauen neigen dazu, Fett an den Hüften und Oberschenkeln zu speichern, während sich dies bei Frauen in der Menopause eher auf den Bauch verlagert.

Die Fettverteilung wirkt sich nicht nur auf die Körperzusammensetzung aus, sondern hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit.

Untersuchungen zeigen, dass das viszerale Fett die größte Gefahr für die Gesundheit darstellt [20].

Dieses oft als verstecktes Fett bezeichnete Körperfett wird tief im Bauch gespeichert und umgibt die Organe, einschließlich der Leber und der Därme.

Obwohl man viszerales Fett nicht immer sehen kann, ist es ein Zeichen für eine Stoffwechselerkrankung sein und wird mit Gesundheitsproblemen wie Bluthochdruck, Insulinresistenz und Herzerkrankungen in Verbindung gebracht.

Wie kann ich nachhaltig abnehmen?

Fettleibigkeit ist ein ernstes Gesundheitsproblem, das sich aber behandeln lässt. Aber wie kann ich nachhaltig Gewicht verlieren?

Weil es keine einheitliche Lösung zur Gewichtsabnahme gibt, die für alle funktioniert, ist ein individueller und ganzheitlicher Ansatz der beste Weg, nachhaltig Übergewicht und Adipositas anzugehen.

Vor allem die Gesundheit von Frauen ist mit Faktoren wie Stoffwechsel und Hormonen ein komplexes Thema.

Mit dem Juniper Programm kombinieren wir ein wöchtenlich einzunehmendes Medikament zur Gewichtsreduktion mit einer Lebensstil- und Gesundheitsberatung.

Eine regelmäßige ärztliche Gewichtskontrolle sowie eine Gruppe von gleich gesinnten Frauen unterstützt dich ebenfalls auf deinem Weg.

Du möchtest mehr darüber erfahren, wie Juniper dir helfen kann, 10–15 % deines Körpergewichts zu verlieren, auch wenn bisher nichts funktioniert hat? Dann prüfe mithilfe des ärztlichen Fragebogens, ob das Programm für dich geeignet ist.

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