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Wie funktionieren Adipositas Medikamente und wie wirksam sind sie?

Medikamente gegen Übergewicht. Wir klären auf, was es damit auf sich hat und wer sie einnehmen darf.

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Eine Spritze, die beim Abnehmen hilft und Appetit reduziert? Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Wir klären auf, was es mit den Medikamenten gegen Übergewicht auf sich hat und wer sie einnehmen darf. 

Medikamente zur Gewichtsabnahme sind kein Wundermittel. Sie können jedoch eine sinnvolle Ergänzung zu einer Lebensstilveränderung bei der Behandlung von starkem Übergewicht und Adipositas sein.  

Was ist Adipositas?

Adipositas beschreibt eine medizinische Erkrankung, die eine übermäßige Ansammlung von Fettgewebe im Körper beschreibt. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Prädiabetes bzw. Typ-2-Diabetes, bestimmten Krebsarten, Atemproblemen und Gelenkerkrankungen einhergeht. Menschen mit Adipositas weisen einen Body-Mass-Index (BMI) von 30 oder höher auf.

Die Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben, darunter genetische Faktoren, Umweltfaktoren, Essgewohnheiten, Bewegungsmangel und psychologische Einflüsse.

Adipositas ist eine komplexe Erkrankung, deren Behandlungsmöglichkeiten in der Regel eine Lebensstilveränderung und in einigen Fällen auch eine Magenverkleinerung oder die Einnahme von Medikamenten umfasst.

Was sind Medikamente zur Gewichtsabnahme und wie funktionieren sie?

Ursprünglich wurden die Medikamente, die bisher zur Gewichtsreduktion eingesetzt wurden, zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt. Sie enthalten das Hormon GLP-1 (Glucagon-like-Peptide-1), das das Hungergefühl deines Körpers reguliert.

Dazu regt es die Bauchspeicheldrüse an, bei Bedarf mehr Insulin freizusetzen, die Verdauung zu verlangsamen und die Abgabe von Glukose in den Blutkreislauf zu minimieren. So kann der Blutzuckerspiegel kontrolliert und das Hungergefühl reduziert werden [1]. 

Patient:innen, die Medikamente mit dem GLP-1-Hormon in der Erprobungsphase einnahmen, behandelten Diabetes-Typ-2 und verloren zusätzlich eine erhebliche Menge an Gewicht. 

Aber warum? 

Einerseits hat das GLP-1-Hormon einen Einfluss auf den Körper, indem es die Verdauung verlangsamt und das Hungergefühl reduziert. Die Patient:innen nahmen weniger Kalorien zu sich und nahmen ab.

Andererseits wirkt sich das Hormon auch auf neurologischer Ebene aus. Es unterdrückt den Appetit, indem es neuronale Bahnen verändert, die mit Belohnung, Motivation und Sucht zu tun haben [2]. So können ungesunde Gewohnheiten leichter verändert werden.

In einer großangelegten Studie wurde bestätigt, dass die Medikamente zur Gewichtsreduktion mit GLP-1 am Ende der Studie die gleiche appetitzügelnde Wirkung auf das Gehirn haben wie zu Beginn der Studie [3]. Das macht sie besonders wirksam bei der Behandlung von Adipositas. 

Wie wirksam sind die Medikamente zur Gewichtsreduktion?

Im Jahr 2015 bestätigte eine kontrollierte Studie erstmals die Wirksamkeit von Adipositas Medikamenten. In dieser Studie wurden 3731 Patienten in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine erhielt ein Placebo, die andere 56 Wochen lang täglich Injektionen eines Medikaments zur Gewichtsreduktion [4]. 

Zusätzlich erhielten die Patient:innen etwa einmal im Monat eine Lebensstilberatung. Da jedoch keine weiteren Angaben zu diesen Sitzungen gemacht wurden, kann man davon ausgehen, dass sie nicht durch ein komplettes Ernährungs- und/oder Sportprogramm begleitet wurden. 

Das Ergebnis der Studie mit den Medikamenten zur Gewichtsabnahme war vielversprechend: Die Patient:innen, die die Abnehmspritze nutzten, verloren in einem Jahr rund 10–15 % ihres Gewichts. Wir können also davon ausgehen, dass Abnehmspritzen sehr wirksam sind. 

Wer darf Medikamente zur Gewichtsreduktion einnehmen?

Selbstverständlich sind Medikamente zur Gewichtsreduktion kein Wundermittel und werden nicht an jede Person verabreicht, die abnehmen möchte. 

Abnehmspritzen werden bei einem BMI ab 30 oder mehr verabreicht, wenn die Patient:innen zusätzlich an Typ-2-Diabetes oder an einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet. 

Bei einem BMI ab 35 müssen für eine medikamentöse Behandlung zusätzlich mit Adipositas verbundene Gesundheitsprobleme einhergehen. Mit einem BMI ab 40 kommen Patient:innen in der Regel für eine Abnehmspritze gegen Übergewicht infrage.  

Die Abnehmspritzen müssen ärztlich verschrieben werden. Die/der Ärzt:in berücksichtigt den Grad der Adipositas, die individuellen Bedürfnisse sowie Risikofaktoren de:r Patient:in. Nur so kann der Erfolg und die Sicherheit der Adipositas-Behandlung gewährleistet werden.

Bei Juniper erhalten Patient:innen ärztlich verschriebene Medikamente gegen Übergewicht zusammen mit ärztlichen Kontrollterminen, einer Ernährungs- und Gesundheitsberatung sowie dem Zugang zu einer privaten Gemeinschaft von gleichgesinnten Frauen, die für Motivation sorgt.

Welche Nebenwirkungen haben Medikamente zur Gewichtsreduktion?

Bei einigen Patient:innen treten Nebenwirkungen auf, die meisten davon sind jedoch leicht bis mittelschwer und betreffen den Magen-Darm-Trakt, also Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Magenschmerzen und Durchfall. Selten treten eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder Gallensteine auf. 

Auch wenn niemand gerne mit solchen Symptomen konfrontiert wird, überwiegen die Vorteile der Behandlung die Folgen von Adipositas und dessen Folgeerkrankungen bei Weitem. Verlieren Betroffene eine erhebliche Menge an Gewicht, kann dies ernsthafte gesundheitliche Risikofaktoren deutlich verringern.

Was passiert, wenn ich die Medikamente zur Gewichtsreduktion absetze?

Wenn die Medikamente zur Gewichtsreduktion abgesetzt werden, nehmen die meisten Patient:innen wieder zu. Eine im Jahr 2022 veröffentliche Studie hat ergeben, dass Patient:innen bereits nach einem Jahr und zwei Drittel ihres ursprünglich verlorenen Gewichts zugenommen haben [5].

Das zeigt, wie wichtig eine begleitende Lebensstilveränderung durch professionelle Unterstützung wie z. B. durch Juniper ist. Mit regelmäßigen Beratungen und ärztlich begleiteten Kontrollterminen können Gewohnheiten durchbrochen werden, um langfristig ein gesundes Gewicht zu erreichen und zu halten.

Adipositas Medikamente allein sind nicht die Lösung

Die Einnahme von Medikamenten gegen Übergewicht ist eine wirksame Ergänzung beim Abnehmen. Die Basistherapie von Adipositas liegt jedoch in Verhaltensänderungen, also eine Ernährungsumstellung sowie regelmäßiger Bewegung und Sport. Um den Erfolg der Therapie zu unterstützen, können Adipositas Medikamente unterstützend wirken.

Viele Patient:innen berichteten, dass sich ihre Gedanken dadurch weniger um das Essen kreisten und sie weniger Heißhunger verspürten. Ein Adipositas-Medikament kann eine Alternative zur Magenoperation darstellen und dabei helfen, das Gewicht zu kontrollieren.

Juniper begleitet dich dabei, Gewicht mit der Unterstützung von verschreibungspflichtigen Adipositas Medikamenten zu verlieren. Ein qualifiziertes Team aus Medical Support, Ärzt:innen, Gesundheits- und Ernährungsberaterinnen steht dir jederzeit zur Seite. Fülle den Online-Fragebogen aus und finde heraus, ob Juniper für dich geeignet ist.

Referenzen

  1. Tran, K., Park, Y., Pandya, S., et al. (2017) Overview of glucagon-like peptide-1 receptor agonists for the treatment of patients with type 2 diabetes. American Health & Drug Benefits, 10(4), 178-188.
  2. Müller, T., Finan, B., Bloom, S., et al. (2019) Glucagon-like peptide 1 (GLP-1), Mol Metab, 30:72-130.
  3. Wilding, J., Batterham, R., Calanna, S., et al. (2021). Once-weekly Semaglutide in adults with overweight or obesity. N Engl J Med, 384: 989-1002
  4. Pi-Sunyer, X., Astrup, A., Fujioka, K., et al. (2015) A randomised, controlled trial of 3.0mg of Liraglutide in weight management. N Engl J Med, 373:11-12
  5. https://dom-pubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/dom.14725
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